Friday, November 17, 2006

Big Apple (1)

Big Apple (1)
(view as slideshow)

Sonja und ich sind in der Stadt schlechthin: New York!
Im suburbanen Umfeld der Stadt leben über 22 Millionen Menschen, womit NY die zweitgrößte Stadt der Welt ist (nach Tokio)

Gleich das erste Foto ist vom Flat Iron (was so viel wie "Bügeleisen" heißt) Building (175 5th Avenue), das 1902 als erstes Hochhaus in New York fertiggestellt wurde. Es scheint mit seinen 92m nie das höchste Gebäude der Welt gewesen zu sein (sowie das Chrysler Building oder das Empire State), aber aufgrund seiner Dreiecksform entstehen auf der Straße starke Winde. Zu Beginn scheint man gedacht zu habe dass es irgendwann umkippen wird, aber es hält jetzt schon 104 Jahre!


Die 5th Avenue Richtung Norden haben wir dann das hier entdeckt, soll laut Aussagen meiner Mitbewohnerin Kim, sehr interessant, sein. Sonja und ich waren aber (leider) nicht drin ;)

So hier das berühmt berüchtigte Empire State Building. Seit dem 11. September wieder das höchste Gebäude New Yorks mit 443,2m. 1930 nach nur 410 Tagen Bauzeit fertiggestellt, löste es das Chrysler Building als höchstes Gebäude der Welt ab und blieb es bis 1972. Nachts ist die Spitze in verschiedenen Farben beleuchtet. An klaren Tagen bietet die Plattform einen Ausblick über 125km weit in 5 benachbarte Bundesstaaten!

Weiter die Prachtstraße hinauf fanden wir die New York Public Library, eine der drei öffentlichen Bibliotheken New Yorks und eine der führenden der USA. Seit 1911 werden hier 7 Millionen Bücher gehortet und mehr als 10.000 Zeitschriften (unter anderem liegt hier auch eine der wenigen original Gutenberg Bibeln (Wert: knapp 10 Mio.), die von Thomas Jefferson unterzeichnete Unabhängigkeitserklärung und eine Ausgabe von Philosophiae Naturalis Principia Mathematica!)

Hier noch ein Video von einem Krankenwagen im Einsatz. Eigentlich hört man immer einen in den Straßenblocks durchrauschen.


Das Chrysler Building mit nur 319 Metern und Edelstahlverkleidung auf der Spitze. Erbaut wurde es, wie der Name schon sagt, von Walter Percy Chrysler. Ursprünglich als Firmensitz für die Automobilfirma Chrysler gedacht (oder soll ich besser Daimler-Chrysler heutzutage sagen?) sitzt heute die GVP-AG in dem Gebäude.

Einen kleine Abstecher zum berühmten Rockefeller Center mit dem Weihnachtsbaum (momentan noch eingerüstet) und der Eislaufbahn. Das Rockefeller Center selbst mit einer Höhe von 259m wurde 1926 erbaut. Rockefeller Center ist aber nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern ein ganzer Komplex aus einem Guss: Hier leben und arbeiten etwa 65.000 Menschen, was etwa einer kleinen Stadt in Deutschland entspricht! Unterirdisch vernetzt kann man zwischen den Gebäuden hin- und herlaufen oder auch in die Metro einsteigen.
Wer Rockefeller nicht kennt: Sein Geld hat er mit Öl (er gründete Standard Oil Company) verdient und er galt als einer der reichsten Männer die jemals gelebt haben. Die Ölförderung überließ er anderen, selbst kümmerte er sich um den Transport und um die Raffinierien. Zwar wurde sein Unternehmen mehrmals aufgesplittet und er wurde mehrmals verklagt um ihn um seine Monopolstellung zu bringen, aber dennoch schaffte er es immer wieder aus den Aufsplittungen Gewinn zu schlagen. 1911 zog er sich dann, 41 Jahre nach Gründung seines Unternehmens, aus dem aktiven Geschäft zurück, zu diesem Zeitpunkt besaß er rund 1 Milliarde Dollar, wovon er die Hälfte spendete. Wann immer die finanziellen Mittel für Gebäude oder Denkmäler knapp waren, sprangen die Rockefellers in die Presche und finanzierten den Bau teilweise oder sogar komplett. New York ist ja auch nicht unbedingt die Stadt der armen Leute (mit 41.000 Einwohnern die jeweils mehr als 10 Millionen Dollar besitzen).
Gegen Ende besaß Rockefeller (John D.) ungefähr 900Millionen Dollar, was einem heutigen Wert von 200Milliarden entspricht.

Hier schon die erste Weihnachtsdeko an der Fassade von Cartier. Bei Nacht sehr schön anzusehen, da die Pakete bei Dunkelheit beleuchtet sind.

Langsam wurde es Zeit Mittag essen zu gehen; also haben wir uns nach Chinatown aufgemacht. Steigt man hier aus der MetroStation aus, entdeckt man eine ganz andere Welt, sozusagen eine Enlave in New York. Englisch sprechen hier die wenigstens, Billigware und Kopien von Markenware so weit das Auge nur reicht. Wenn überhaupt arabische Schrift zu entdecken war, dann auf internationalen Ketten wie McDonalds, aber dann als Zweitsprache natürlich auch auf Chinesisch:
Chinatown hat das angrenzende Little Italy schon fast verschlungen. Entstanden ist das China im Westen als Kalifornien im Goldrausch viele und vor allem billige Arbeitskräfte brauchte. Auch für den Eisenbahnbau um die West-Ost-Verbindung des Landes zu gewährleisten, wurden fast nur Chinesen beschäftigt. Da für die harte Arbeit vorwiegend Männer gebraucht wurden, entstanden, nach getaner Arbeit im Westen, diese Wohnbezirke mit fast ausschließlicher männlicher Bevölkerung überall entlang der Ostküste.
Die Gesetze die hier gelten sind bestimmt nicht im Rathaus von New York gemacht, dafür sorgt, wie sich jeder denken kann, die chinesiche Mafia, die das Zepter fest in der Hand hält. Hinter die Kulissen dieser Kulisse zu blicken ist für Einheimische New Yorker und erst recht für die Touristen unmöglich. Beliebt sind hier die günstigen und sehr leckeren Speisen.
Hier die Chinese American Bank:

Exotische Geschäfte und Stände in den engen Straßen, bieten ihre Ware feil: Früchte, Gemüse, Krabben, Fische und Muscheln (meistens sogar lebend). Aber auch Hühner, Hasen und sonstiges was man nach dem Fritieren und Häuten nicht mehr eindeutig identifizieren kann wird angeboten, Preis ist meist Verhandlungssache (viel Spaß!)

Später haben wir auch eine chinesische Apotheke entdeckt, die Packungsschachteln sehen sehr lustig aus mit all den kleinen chinesischen Zeichen darauf:
Nach dem (übrigens sehr guten und billigen) Essen in Chinatown haben wir uns Richtung World Trade Center (besser gesagt ground zero) aufgemacht. Dabei sind wir am obersten Gerichtshof vorbeigekommen und am Woolworth Building.
Hier das Woolworth Building das von 1913 bis 1930 das höchste Gebäude war. Sein damaliger Besitzer Winfield Woolworth bezahlte die $13,5 Millionen damals in bar. Es galt zu dieser Zeit auch als achtes Weltwunder. Präsident Woodrow hat damals, über eine Fernleitung aus Washington aus, die Beleuchtung zur Premiere eingeschaltet.


Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir dann am ground zero angekommen. Es gibt zwar nicht viel zu sehen außer einem riesigen Loch und der Gedenkstätte, aber es ist trotzdem sehr interessant wieviel hier fehlt und wie lange es gedauert hat den ganzen Schutt abzutransportieren. Der Schutt wurde auf Staten Island gebracht und dort nach Leichenteilen durchsiebt um sie dann einer gentechnischen Untersuchung zuzuführen!

So sind die Pläne von Daniel Liebeskind für 2011
Weiter ging es dann zur Südspitze Manhattans wo wir ein bisschen im Battery Park spazieren gingen und uns die Schlange zu der Circle Line (eine Bootstour rund um Manhattan) ansahen. Wir beschlossen letztendlich diese Tour nicht mitzumachen und stattdessen die kostenlose Staten Island Ferry zu nehmen, die auch einen sehr guten Ausblick auf die Freiheitsstatue und Ellis Island bietet.
Hier die weltbekannte Lady aus Stahl (besser gesagt: Kupfer, weswegen sie auch grünlich wirkt).
Seit 9/11 ist die Besichtigung aber Tabu, lediglich bis zum Sockel auf dem sie steht kommt man nach den zermürbenden Sicherheitskontrollen. Insgesamt hat sie eine Höhe von 102m (Sockel 56m, die Statue selbst 46m). Mit einem Gesamtgewicht von 160 Tonnen kam sie 1885 in 350 Einzelteilen und über 200 Kisten im New Yorker Hafen als ein Geschenk der Franzosen an.

Auf der Staten Island Ferry haben wir auch noch diese schöne Foto vom Sonnenuntergang geschossen:

Als wir ausstiegen entdeckten wir die Strassenband, die gar nicht so schlecht waren:



Danach sind wir über die Water Street hoch gelaufen Richtung Brooklyn Bridge. Dabei haben wir diese Segelyacht am Pier14 entdeckt.

0 Comments:

Post a Comment

<< Home